Projektbeschreibung ERP/EFRE-Förderung „Spitze auf dem Land“

Projektbeschreibung ERP/EFRE-Förderung „Spitze auf dem Land“

Diese Projektbeschreibung dient der Erfüllung der Informations- und Kommunikationspflicht die in den Bestimmungen des Förderprogramms definiert sind.

Die bewilligte Förderung betrifft Investitionen zur
1. Kapazitätsausweitung und Produktion innovativer Produkte
2. Addition weiterer Produktionsschritte
3. Automatisierung und Digitalisierung

1. Kapazitätsausweitung und Produktion neuer innovativer Produkte

Die Kammerer Medical Group erwartet eine starke Ausweitung des Auftragsvolumens auf weitere Produkte von bestehenden Kunden und neuen Kunden in den Jahren 2023 und 2024. Der Grund für dieses Zeitfenster ist das In-Kraft-Treten der MDR. Seit Mai 2021 ist sie verbindlich anzuwenden. Das bedeutet, dass im Jahr 2022 alle Hersteller die Prüfung auf Konformität nach MDR zum ersten Mal durchlaufen. Bei diesem ersten Durchlauf werden die Hersteller Auflagen bekommen, wie sie ihre Prozesse und Dokumentation anpassen müssen, um konform zu sein. Im Jahr 2023 wird beim nächsten Durchlauf die Erfüllung der Auflagen überprüft. Hier wird sich erweisen, welche Hersteller in der Lage sind, die Konformität zu erreichen und welche nicht. Kunden der Kammerer Medical Group, die bei anderen Lieferanten übermäßigen Aufwand zum Erreichen der MDR-Konformität absehen, werden zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung treffen, von welchen Lieferanten sie sich trennen. Deren Produkte werden in den folgenden Jahren (2023 und 2024) zu Lieferanten, die die Prozesse und die Dokumentation im Griff haben, verlagert. Dieses Vorgehen haben Kunden der Kammerer Medical Group schon kommuniziert. Da die Kammerer Medical Group in der gesamten Fertigungskette gut aufgestellt ist und in bisherigen Kunden-Audits mit minimalen Abweichungen abschneidet, kann mit einer Verlagerung hin zur Kammerer Medical Group gerechnet werden.

Diese Verlagerung hat bereits begonnen und betrifft auch Instrumente, deren Fertigung in den vergangenen Jahren in Billiglohnländer verlagert wurde – vermutlich, weil die neuen regulatorischen Anforderungen dort nur schwer umsetzbar sind. Kammerer Medical Group will die (Rück-)Verlagerung durch einen systematischen und weitestmöglich automatisierten Design-Transfer-Prozess unterstützen.

Um für die zu erwartenden Produktverlagerungen gerüstet zu sein, ist es notwendig, die Fertigungskapazitäten in dem genannten Zeitfenster 2023 bis 2024 auszuweiten. Auch die Aufnahme des neuen Fertigungsstandorts und der neuen Fertigungsmaschinen in die Konformitätserklärung der Kunden muss in dieser Zeit vollzogen werden.

2. Addition weiterer Produktionsschritte

Zusätzlich zur reinen Ausweitung der Fertigungskapazität plant die Kammerer Medical Group weitere Schritte der vertikalen Integration. Speziell die Produktionsschritte Reinigung und Verpackung sollen soweit ausgebaut werden, sodass direkt an die Kliniken ohne Zwischenstation beim Kunden geliefert werden kann, wenn dies nicht aus anderen Gründen (z.B. Zusammenstellung von Sets beim Kunden, besondere Verpackungslösungen des Kunden) notwendig ist.

3. Automatisierung und Digitalisierung

Ein erheblicher Anteil der Investitionen in Maschinen und Equipment für den neuen Standort entfällt auf Automatisierungslösungen. Der Ersatz von manuellem Handling durch Robotik dient dabei weniger der Personaleinsparung als der Reduktion von Fehlerquellen. Das Einlegen von Instrumenten für die Laserbeschriftung, die präzise Bewegung beim Laserschweißen oder die Gründlichkeit bei zwischengeschalteten Reinigungsschritten sind Beispiele für fehleranfällige Schritte, die durch Automatisierung sicherer werden.

Die Installation der Automatisierungslösungen stellt eine günstige Gelegenheit zur weiteren Digitalisierung dar. Durch die Anbindung der Maschinen an die zentrale Datenhaltung für ERP-, CRM- und QM-System kann sowohl ein Leitstand für die Produktion aufgesetzt als auch die Produktionsplanung und damit die Terminzusagen und Termintreue optimiert werden.
Für Kunden, für die Kammerer Medical Group aus Gründen der Liefersicherheit und rationellen Produktion ein kundenspezifisches Lager vorhalten soll, kann auf Grundlage der digitalen Abbildung der Prozesse eine Software programmiert werden, die ihnen den Überblick über „ihr“ designiertes Lager von Produkten in allen Fertigstellungsstadien und kritischen Rohstoffen ermöglicht.

Über Kammerer Medical Group

Seit 2000 fertigt die Kammerer Medical chirurgische Instrumente und Instrumentensets vorwiegend für das Einsetzen von Implantaten (Wirbelsäule, Hüfte, Knie, Schulter). Durch ein spezielles Verfahren werden Silikon und Edelstahl so verbunden, dass sie auch nach hunderten Aufbereitungszyklen mit Reinigungsmitteln und Dampfsterilisation spaltfrei und damit biologisch sicher bleiben. Ein durchgehend digitalisiertes Qualitäts- und Risikomanagement ermöglicht die vollständige Dokumentation des Herstellungsprozesses. Zusammen mit Reinigungs- und Alterungsvalidierungen erleichtert dies eine reibungslose Zulassung der Instrumente entsprechend den hohen regulatorischen Anforderungen für Medizintechnik. In einem großen Wachstumsschritt im Jahr 2023 verdreifacht die Kammerer Medical Group ihre Kapazität in ihrem neuen Produktions- und Bürogebäude am Standort Stockach.

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+49 7771 64711-0 | info@kammerer-med.de

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Marina Weidele-Ferreira | +49 7771 64711-104 | marina.weidele-ferreira@kammerer-med.de